Immer, wenn ein Schriftstück besonders wichtig ist, stellt sich die Frage, ob man es per Einschreiben verschicken soll. Allerdings gibt es verschiedene Arten von Einschreiben, mit denen unterschiedliche Dienstleistungen und Sicherheitsstufen verbunden sind. Wir gehen der Frage auf den Grund, wann welches Einschreiben sinnvoll ist.
WELCHE ARTEN VON EINSCHREIBEN GIBT ES?
Wer am Postschalter sagt, dass er seinen Brief als Einschreiben versenden möchte, der bekommt in der Regel für 2,20 Euro Aufpreis zum normalen Porto das Einwurf-Einschreiben. Die Dienstleistung besteht darin, dass der Postbote den Einwurf in den Briefkasten dokumentiert. Es gibt eine Online-Sendungsverfolgung. Das einfach Einschreiben ist bei Verlust oder Beschädigung bis zu einer Höhe von 20 € versichert bzw. die Post haftet für den Betrag. Es ist also nicht ratsam, teure Inhalte zu versenden. Das Einwurf-Einschreiben empfiehlt die Post bei günstigen Gutscheinen und Tickets und bei Fristsachen.
Das Standard-Einschreiben geht einen Schritt weiter. Es kostet zusätzlich zum Porto 2,50 €. Hier unterschreibt der Empfänger den Erhalt der Sendung. Die Übergabe an Personen im gleichen Haushalt und an andere Empfangsberechtigte ist ebenfalls möglich. Die erhaltene Unterschrift kann sich der Versender online abrufen. Die Post haftet hierbei bis zu einer Höhe von 25 € und empfiehlt die Variante bei Gutscheinen und Tickets bis 25 €, bei Bewerbungen, Vertragsunterlagen und Kündigungen.
Wesentlich teurer ist das eigenhändige Einschreiben. Hierbei wird die Sendung nur an den Empfänger ausgeliefert. Er muss den Erhalt mit seiner Unterschrift bestätigen. Einzige Ausnahme: Der Empfänger hat schriftlich einen Bevollmächtigten ernannt. Das eigenhändige Einschreiben kostet 4,70 € zusätzlich zum Porto. Die Post empfiehlt es unter anderem bei Urkunden, Ausweisen, Steuerunterlagen und Originalbelegen. Der Versender bekommt online eine Empfangsbestätigung mit Unterschrift. Die Haftungsgrenze liegt wie gehabt bei maximal 25 €.
Für ebenfalls 4,70 € zusätzlich zum Porto kann die Sendung auch per Einschreiben Rückschein verschickt werden. Die Konditionen sind die gleichen wie beim eigenhändigen Einschreiben, aber der Versender bekommt zusätzlich einen Rückschein per Post, der die Unterschrift des Empfängers und das Zustelldatum aufweist. Dieses Einschreiben empfiehlt die Post für Erklärungen gegenüber Behörden und Gerichten und bei Zahlungsaufforderungen.
VORTEILE VON EINSCHREIBEN
Es gibt unterschiedliche Gründe für den Versand von Dokumenten als Einschreiben. Die drei häufigsten sind wohl: Sicherheit, Fristen und Beweise. Am harmlosesten ist die persönliche Sicherheit, dass ein Brief angekommen ist, etwa wenn er eine Bewerbung enthält oder eine Überraschung für Verwandte oder Freunde. Man möchte eben die Bestätigung, dass alles gut angekommen ist.
Etwas weniger persönlich wird es bei der Einhaltung von Fristen. Hier ist es wichtig, dass man beweisen kann, wann die Sendung eigegangen ist. Im Zweifelsfall muss nämlich immer derjenige, der verschickt hat, den Beweis liefern. Das Einschreiben bestätigt allerdings nur, dass etwas versandt wurde. Wenn Sie nachweisen wollen, was im Umschlag steckte, machen Sie sich am besten zusätzlich beim Eintüten Fotos von den Inhalten.
Je nach Einschreiben-Art ist auch nicht nachzuvollziehen, wer den Brief geöffnet hat und ob der Empfänger das Dokument überhaupt zu Gesicht bekommen hat. Bei besonders wichtigen Vorgängen, die eventuell vor Gericht landen könnten, sollten Sie also ruhig das teuerste Einschreiben nehmen. Mit ihm wird der Vorgang am besten dokumentiert und Sie haben höhere Chancen, mit diesem Beweis vor Gericht zu gewinnen.